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Ehrgeiz hat einen Namen: Yuriy, PDL Wohngemeinschaft Mannheim

An Ambitionen mangelt es ihm definitiv nicht: Yuriy mauserte sich in nur zehn Jahren bei der bipG vom Quereinsteiger zur Pflegedienstleitung unserer Intensivpflege-Wohngemeinschaft in Mannheim.
2003 kam er aus der Ukraine nach Deutschland und entschloss sich, seinen Beruf als Kfz-Mechatroniker hinter sich zu lassen und eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger zu machen. Im Mai 2009 kam Yuriy dann schließlich zu uns und arbeite eine lange Zeit als Springer. Im Januar diesen Jahres folgte dann der nächste Karriereschritt als Pflegedienstleitung in unserer Intensivpflege-WG in Mannheim. Und das soll es noch längst nicht gewesen sein.

„DIESE WG IST WIE MEIN KIND.“

Ungeachtet der aktuellen Situation fällt es Yuriy momentan schwer, an Urlaub zu denken. Die Arbeit in seiner WG nimmt ihn voll und ganz ein. „Ich bin verliebt in meine neue Arbeitsstelle. Einen Urlaub zu planen, würde mir das Gefühl geben, meine Arbeit zu betrügen.“ Sein Engagement zeigt sich unter den besonderen Umständen der Corona-Krise besonders. Ein großes Problem stellt für die Mannheimer WG aktuell das Besuchsverbot dar. „Früher gab es Angehörige, die fast täglich hier waren.“ Um dieser Herausforderung angemessen zu begegnen, haben Yuriy und sein Team Skype-Konferenzen mit Angehörigen und Patienten organisiert. Außerdem wurden die Patienten zu abgesprochenen Zeiten auf den Balkon gebracht und konnten so mit ihren unten stehenden Angehörigen immerhin Blickkontakt herstellen.

Und weil in nächster Zeit auch mehrere Patienten Geburtstag haben, tut Yuris Team alles, um ihnen einen schönen Tag zu bereiten. „Wir versuchen so, die Familie ein Stück weit zu ersetzen. Wir haben alles geschmückt, Gruppenfotos gemacht, diese ausgedruckt und als Erinnerung aufgehängt.“ Yuriy ist es wichtig, dass seine Patienten zufrieden und glücklich sind. Das Lachen in ihren Augen zeigt ihm, dass sein Team und er einen guten Job machen.

DIE RENTE IST NOCH WEIT ENTFERNT

Mit seinen 52 Jahren hat Yuriy noch große Pläne. Während andere in seinem Alter oft schon an die Rente denken, möchte der jetzige Pflegedienstleiter noch mehr erreichen. Schon vor vier Jahren stelle Yuriy fest, dass er mehr möchte, als nur ein bundesweiter Springer bei der bipG zu sein. Er wollte sich weiterentwickeln und seinen Wissensdurst stillen. Damals boten sich ihm drei verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung: Wundmanager, Atmungstherapeut oder PDL. Seine Entscheidung fiel schließlich auf die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung. Zwei Jahre lang absolvierte Yuriy diese Weiterbildung neben seinem Job. Sein Dienstplan wurde in dieser zeit an seine Weiterbildungstermine angepasst. Von der bipG bekam er damals die bestmögliche Unterstützung.

DER NEUE JOB BRINGT GROSSE VERÄNDERUNGE

Wie es im Leben so ist, entstand Yuriys jetzige Stelle aus einem Zufall heraus. Seine Weiterbildung als PDL hatte er bereits erfolgreich abgeschlossen, als ihm im Januar 2020 schließlich die Stelle in der Intensivpflege-WG in Mannheim angeboten wurde. Von heute auf morgen veränderte sich für den damaligen Springer alles. „Was ich in der Theorie gelernt habe, musste ich plötzlich in der Praxis anwenden und dann gleich alles auf einmal. Beruflich hat sich da sehr schnell sehr viel verändert.“

Doch Yuriy ist trotz der großen Herausforderung froh, seine gesammelten praktischen Erfahrungen jetzt effektiv nutzen und an seine Kollegen weitergeben zu können. Jetzt, nach drei Monaten in seiner neuen WG, hat Yuriy alles umstrukturiert und seiner Arbeitsweise angepasst. Von seinen Kollegen gab es dazu bisher nur positives Feedback.

„ICH BIN HUNGRIG.“

Doch der Job als PDL soll es noch längst nicht gewesen sein. Die Weiterbildungen zum Wundmanager und Atmungstherapeut hat Yuriy nicht aus den Augen gelassen. „Ich bin hungrig. Ich habe mich schon im letzten Jahr für eine Weiterbildung als Atmungstherapeut angemeldet. Als PDL in der Intensivbeatmungs-WG brauchen wir dringend einen Atmungstherapeuten. Deshalb kann ich diese Weiterbildung jetzt auch berufsbegleitend machen und das zusätzliche Wissen kann ich gleich in meiner alltäglichen Arbeit einsetzen und für unsere Patienten nutzen.“

Danach möchte Yuriy auch noch die Weiterbildung zum Wundmanager machen. Das klinge vielleicht nach ziemlich viel, aber er möchte nicht an einem Punkt stehenbleiben, sondern sich beruflich immer weiterentwickeln.

Für den Beruf als Pflegekraft würde sich Yuriy zu 100% wieder entschieden. Zusammen mit seiner Frau ist er sich einig: „Schade, dass wir nicht früher nach Deutschland gekommen sind. Dann hätte ich vielleicht auch Arzt werden können. Dafür ist es jetzt natürlich schon zu spät, aber ich mache trotzdem alles, um weiterzukommen.“

ES IST NOCH VIEL MÖGLICH!

Anderen Pflegekräften möchte Yuriy mitgeben, dass sie immer versuchen sollen, sich weiterzuentwickeln, wenn sie es wollen. Ganz egal, in welchem Alter sie auch sind. „Ältere sagen immer: Ich bin zu alt, ich arbeite weiter bis zu meiner Rente. Bis dahin sind es aber vielleicht noch 17 Jahre und in diesen 17 Jahren kann man noch viel machen.“

Wir danken Yuriy für 10 Jahre bei der bipG und wünschen ihm weiterhin alles Gute und eine erfolgreiche Karriere.

Das ist Yuriys Geschichte – Ein älteres Interview mit Yuriy finden Sie hier: 10 JAHRE, 200 VERSORGUNGEN, 1 MANN