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Zuhause pflegt es sich am besten

Schon in jungen Jahren wohnten die beiden Brüder Mario und Frank zusammen. Daran hat sich bis heute nichts verändert. Doch Franks Lebensweg sorgte dafür, dass er inzwischen intensivpflegebedürftig ist und 24 Stunden am Tag in seinen eigenen vier Wänden in Barneberg im Landkreis Börde versorgt werden muss. Er kann keine Nahrung zu sich nehmen und auch nicht sprechen. Aber trotz allem ist er mitten im Leben und liebt es ganz besonders, seinen Lieblingsverein HSV im Fernsehen anzufeuern. Sein Bruder Mario erzählt im Gespräch mit Pflegerin Anne, wie es Frank in den letzten Jahren ergangen ist und warum die Pflege durch die bipG für ihn das Beste seit langer Zeit war.

Frank kämpfte sich durch viele Kliniken und Pflegeheime

Nachdem Frank vor einigen Jahren mit Schluckproblemen zu kämpfen hatte, wanderte er von Arzt zu Arzt, von Pflegeeinrichtung zu Pflegeeinrichtung. 2019 arbeitete Frank über eine Zeitarbeitsfirma als Staplerfahrer in Wolfenbüttel und hatte Hoffnung, bald als Festangestellter übernommen zu werden. Dann traten die Schluckproblemen und ein starker Gewichtsverlust erstmalig auf. „Frank war nie ein großer Esser und schon damals ziemlich dünn“, erzählt Mario. Trotzdem musste er sich krankgeschrieben lassen und fuhr ins Krankenhaus, um die Probleme ärztlich abzuklären zu lassen. Es folgte eine Verlegung in ein anderes Klinikum. „Wir besuchten ihm am Wochenende dort. Er musste schon im Rollstuhl fahren, weil er keine Kraft mehr in den Beinen hatte.“ Frank wurden einige Medikamente verschrieben, doch er vertrug sie nicht und zog sich wenig später eine Lungenentzündung zu. Daraufhin wurde er in die Kurzzeitpflege gebracht, allerdings verschwand die Lungenentzündung noch immer nicht. Er wechselte zwischen Klinik und Pflegeheim mehrmals hin uns her.

Eine OP warf Ihn in seinem Genesungsprozess weit zurück

Um Frank wieder zu Kräften zu bringen, sollte ihm eine Ernährungssonde gelegt werden. Die OP war zwischen 18 und 22 Uhr angesetzt. Am späten Abend erhielt Mario dann den Anruf, dass sein Bruder einen Herzstillstand aufgrund einer Lungenembolie erlitten hatte und wieder belebt werden musste. Anschließend lag Frank zehn Tage lang im Koma. „Erst sagte man ‚das wird nichts mehr‘, aber Frank kam wieder so zu Kräften, dass die Stationsärztin eine neurologischen Reha empfahl.“ Doch auch hier lief leider nicht alles rund: Also Mario Frank in Leipzig bei seiner Reha besuchte, war sein erster Eindruck gut, denn sein Bruder saß bereits aufrecht im Rollstuhl. „Mir fiel dann aber schnell auf, dass er seine Beine nicht mehr richtig durchstrecken konnte und sie ganz krumm waren.“ Mario hatte Vergleichsbilder aus der Zeit vor der Reha und konnte die Verschlechterung auch dem Personal beweisen. Wirklich getan hatte sich dann aber nichts. „Frank kam schlechter aus der Reha zurück, als er reingegangen war.“

„Ich habe versucht noch einen anderen Pflegedienst zu finden.“

Nach der Reha ging es für Frank ein Jahr lang nach Oschersleben in ein weiteres Pflegeheim. Auch hier passierte wenig und Franks Zustand verbesserte sich nicht wirklich. „Die Pflege war sehr notdürftig, er zog sich mehrere Lungenentzündungen“, berichtet Mario. Außerdem vertrug Frank das Essen nicht, erhielt oft zu viel auf einmal und aspirierte dadurch regelmäßig. Auch seine Mobilisation wurde in dieser Zeit stark vernachlässigt.
Mario suchte weiter nach einem Dienst für die 24-Stunden-Pflege. „Dann habe ich durch Zufall die bipG in Hannover gefunden. Sie haben sich auch in kürzester Zeit gemeldet und nach ein, zwei Tagen ist jemand hier gewesen.“ Das war der erste Berührungspunkt mit der bipG.

„Zuhause ist er besser aufgehoben als im Pflegeheim.“

Nach einem Jahr im Pflegeheim ist Frank, der leidenschaftlich gern Fußball in seiner Herrenmannschaft gespielt hat, seit dem 1. April nun ein Jahr in der 1:1-Pflege der bipG untergebracht. „In der Bewegung macht er jetzt schon Fortschritte“, erzählt Teamleiterin Anne. Zwei Mal die Woche bekommt er jetzt eine Ergo-Therapie für Arme und Beine. Auch Logopädie und Sprachkanüle stehen auf dem Pflegeplan. Anne hofft für die Zukunft, dass Frank mittels kurzer Wörter endlich sprechen kann. Auch auf dem Rollstuhl kann sich Frank inzwischen gut fortbewegen. Am Wochenende geht er deshalb bei schönen Wetter mit dem Pflegeteam raus. Da Frank jahrelang auch selber einen Hund besessen hat, weiß Anne, dass Tiere in diesem Haushalt gut aufgehoben sind. „Unsere Kollegin Jessica, die seit September bei uns in der Versorgung ist, bringt im Dienst gerne ihren Hund mit. Das freut Frank immer.“ Das Mitbringen des eigenen Hundes ist besonders in der 1:1 Intensivpflege nicht unüblich und kann sogar für die Klient*innen einen Fortschritt im Genesungsprozess mit sich bringen.
Für die nächsten Wochen und Monate erhofft sich. Anne, dass Frank sich bald sicher auf die Bettkante setzen kann. „Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg.“

Keine Angst vor der Intensivpflege

Bruder Mario ist froh, mit der bipG endlich einen zuverlässigen Pflegedienst gefunden zu haben, bei dem Frank auch gesundheitliche Fortschritte machen kann und therapiert wird. Momentan ist das Team der Einzelversorgung Barneberg gut besetzt. Über Zuwachs im Kollegium freut sich Anne aber immer. „Hier in der Region ist es oft schwer, genug geeignetes Personal zu finden, da wird ländlich liegen.“ Die Vorteile der 1:1 Versorgung von Frank liegen für sie auf der Hand: „Für mich ist es, als ob ich hier schon immer war. Es vertraut und ich fühle mich wohl.“ Außerdem schätzt sie die Zeit zum Pflegen, die sie hier hat. „Man kann die Pflege hier sehr individuell gestalten, nicht nach einer bestimmten Uhrzeit. Wenn Frank um 11 Uhr nicht gewaschen werden will, dann fragen wir ihn halt ein oder zwei Stunden später nochmal.“
Wer vielleicht noch Berührungsängste mit der Intensivpflege hat, dem kann Anne die Angst nehmen: „Neue Kolleg*innen bekommen hier eine ausführliche Einarbeitung, solange sie diese benötigen. Außerdem ist die Intensivpflege hier recht einfach, da er nicht beatmet werden muss.“, erklärt sie. Anne beschreibt die perfekte Pflegekraft für Frank kurz und präzise: „Einfach ehrlich, offen, lustig und teamfähig – das sollte man mitbringen.“

Wir wünschen Frank auf seinem Genesungsweg weiterhin alles Gute und bedanken und bei Mario und Anne für das ausführlich Interview.